ANTIZIGAWAS?

Sichtbarkeit im Spannungsfeld

Online, 24.04.2023, 10-12 Uhr


„Die Sichtbarkeit der Rom:nja-Communities wurde mehr oder weniger aktiv durch Diskriminierungen eingeschränkt. Wir brauchen einen Ort, an dem diese Einschränkungen nicht existieren!“ Selma Idrizi, Archiv und Dokumentationszentrum, Rom e.V.

Sammeln und archivieren ist ein scharfes Instrument politischer Verortung, Verantwortung und vor allem der Selbstvergewisserung der eigenen Identität. Archivieren ist eine politische Praxis. Es schafft gegenwärtige Sichtbarkeit von vergangenem Aktivismus und verleiht die Möglichkeit, Zukunft zu gestalten. Archivieren ist Empowerment.

Der Rom e.V. hat seine Anfänge in einer 1986 gegründeten politischen Initiative, die sich bis heute für die Einhaltung von Menschenrechten einsetzt. Gesammelt wurde, was dem Vereinsziel entsprach: Die Bürger:innenrechte von Rom:nja und Sinti:ze einfordern, aktiv für politische Teilhabe zu streiten. Entstanden ist eine der größten Sammlungen Ihrer Art in Europa. Diese Sammlung ist heute Grundlage für eine moderne rassismuskritische Antiziganismusforschung.

Vera Tönsfeldt, M.A. arbeitet seit 2019 für das Archiv und Dokumentationszentrum des Rom e.V. Sie berichtet aus ihren Erfahrungen. Sie erzählt von den spezifischen Herausforderungen, die so eine Sammlung mit sich bringt, den daraus erwachsenden Möglichkeiten und zeigt eine Position, die Sammlung für die Vermittlungsarbeit gegen Rassismus zu nutzen.