Einladung: Abschlussveranstaltung DigiRom

Liebe Mitglieder, liebe Freund:innen und Unterstützer:innen,

zum Abschluss des Projekts DigiRom im Rom e.V. laden wir Sie und Euch herzlich ein,
die Ergebnisse zu resümieren. 

Datum: 27.3.2023 – 18.30 Uhr 

Ort: Rom e.V., Venloer Wall 17, 50672 Köln  

PROGRAMM Abschlussveranstaltung DigiRom 

Begrüßung: Doris Schmitz, Vorstandsmitglied Rom e.V.

DigiRom: Idee – Erkenntnis – Ergebnis: Vera Tönsfeldt, Projektleiterin 

DigiRom: Persönliche Einblicke: Beata Burakowska, Mitarbeiterin im Projekt 

Im Anschluss: Get-Together, Getränke und Snacks    

ANKÜNDIGUNG 

Wir schwimmen in Bildern! […] Heute leben wir in einem Zeitalter der Ansicht- und Bilderpostkarte. […] [Die Ansichtskarte] ist zu einer Macht geworden, mit der man zu rechnen hat.“ [1], schreibt Rudolf Lutz 1900 im Centralblatt für Ansichtskarten-Sammler.

Im Jahr 1900 werden etwa 500 Millionen Ansichtskarten allein im damaligen Deutschland gekauft und verschickt. Ein ebenso einflussreiches Medium sind illustrierte Zeitschriften. Ihnen ist gleich: Die Bilder wiederholen sich ständig. Ähnliche Motive schaffen und verfestigen ein Bildgedächtnis unter der rassistischen Fremdbezeichnung, mit welchem Rom:nja und Sinti:ze bis in die Gegenwart konfrontiert sind. 

Die Menschen werden nicht als Individuen wahrgenommen. Die Bilder dieser Massenmedien tragen dazu bei, einen visuell determinierten Stereotyp zu verfestigen. Es ist ein fremder Blick auf Personengruppen, die als “anders” dargestellt sind. Das hat Auswirkungen bis in die Gegenwart.

Die Sammlung der Ansichtskarten und Grafiken des Rom e.V. umfasst mehr als 5000 Objekte. Es sind Objekte, die bis in die 2000er-Jahre gesammelt wurden. Ziel dieser Sammlung war es, den Rassismus in diesen Objekten zu dokumentieren. Dieser Rassismus hat seit der Entstehung der vorliegenden Objekte allerdings nicht an Bedeutung verloren. Bis heute ist er für die Communities, die mit den rassistischen Fremdbildern gleichgesetzt werden, Realität und hat erhebliche Auswirkungen auf den Alltag.  

Wie also umgehen, mit einer Sammlung von Bildern, die Rassismen reproduzieren? 
Was kann wie und wo gezeigt werden – oder müsste nicht eigentlich alles versteckt bleiben? 

DigiROM

Das Projekt DigiRom im Rom e.V. wurde von Januar 2021 bis März 2023 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und war der Digitalisierung der Ansichtskarten und Grafiken des Rom e.V. gewidmet. Im Verlauf des Projektes konnten neue Perspektiven auf die Konstruktion eines diskursiven Stereotyps entwickelt werden. 

Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen, 

Team DigiRom 


[1] Lutz, Rudolf (1900): Entstehung und Entwicklung  der Ansichtskarte u. des Sammelns derselben. Ein Beitrag zur Ansichtskartensammelkunde, in: Centralblatt für Ansichtskarten-Sammler 6, S. 78-79